Die studentische Tracht

Studentische TrachtNeben der Studentenmütze – im studentischen Sprachgebrauch auch „Couleur“ genannt – gibt es eine Reihe weiterer „Erkennungsmerkmale“ und „Kleidungsstücke“ oder „Accessoires“, die Farbenstudenten haben bzw. tragen. Dazu gehört neben dem Band (Fuxenbund oder Burschenband) und den sogenannten Zipfen (in den Farben des Bundes ausgetauschte Freundschaftsbezeugungen – auch mit den Mitgliedern anderer Bünde) die sogenannte Chargenwichs bestehend aus einem Barett, dem schwarzen Flaus, einer Schärpe in den Farben des Bundes, weißen Stulphandschuhen, weißen Hosen (Buchsen), schwarzen Schaftstiefeln und dem Farbenschläger. Das Tragen des Farbenschlägers, das im übrigen auch bei nichtschlagenden Verbindungen (wie z.B. den konfessionellen Vereinigungen) üblich ist, symbolisert die Wehrhaftigkeit der Studenten, die sich das Recht, Waffen zu tragen, in den Anfangszeiten der Universitäten erst erstreiten mussten.

Studieren

In der Gothia findet man studentische Unbekümmertheit und ausgelassene Fröhlichkeit in Fülle. Umso mehr ist es unsere Aufgabe darüber nicht das Studium, welches die erste und oberste Pflicht des Studenten ist, zu vernachlässigen.

StudierenNur wer sein selbstgewähltes Studium ernst zu nehmen vermag, kann in unserem Bund seine Heimat finden und behalten. Die gegenseitige Motivation und Hilfsbereitschaft unter den Mitgliedern führt auch in Studienbelangen zumeist zum Erfolg und nur wenige entschließen sich dazu, ihr Studium abzubrechen. Doch verstehen wir unter Studium mehr als nur „Studieren“ und das Ablegen von Prüfungen. Wer das Studium nur als Fachausbildung und sich selbst nur als zukünftigen Gehaltsempfänger auffasst, ist kein wahrer Student, denn Akademiker sein ist nicht nur Beruf allein, sondern bedeutet auch eine geistige Haltung, die es an der heutigen Massenuniversität zu bewahren gilt. Wir betrachten das Studium als einen der wichtigsten und auch schönsten Lebensabschnitte, dessen Aufgabe und Erfüllung nicht nur im Erwerb der fachlichen Qualifikation, sondern ebenso in der charakterlichen, menschlichen und sozialen Entwicklung des jungen Studenten liegt – Qualitäten, die heute mehr denn je an Führungskräfte gestellt werden und die nicht im Hörsaal erworben werden. „Student sein, statt studieren!“ – ein Motto unserer Sängerschaft.

Selbstverständnis

Wappen der Akademischen Sängerschaft Gothia

Wappen der Akademischen Sängerschaft Gothia

Die Gothia ist eine Vereinigung bestehend aus Studenten und Akademikern, die ihre Wurzeln in der Gründerzeit der national-liberalen Studentenbewegungen des 19. Jahrhunderts hat. Die Beibehaltung traditioneller äußerer Formen wie z.B. das Tragen von Farben und der studentischen Tracht bei feierlichen Anlässen sowie die über einen normalen Verein hinausgehende enge Bindung zwischen ihren Mitgliedern und das Prinzip des „Männerbunds“ machen die Gothia zu einer traditionellen Studentenverbindung, vergleichbar mit Burschenschaften, konfessionellen Verbindungen, Turner-Verbindungen und ähnlichen.

Inhaltlich ist die Gothia eine moderne, an den Ansprüchen und Bedürfnissen des heutigen Studenten ausgerichtete Wertegemeinschaft mit dem Schwerpunkt der Freundschaftspflege, der Heimatliebe und dem Chorgesang.

Feld am See – Familienwochen

Jedes Jahr im Sommer begibt sich die große Gothenfamilie für zwei Wochen auf Sommerfrische in das Franz-Ludwig-Herzog-Heim nach Feld am See. Das Heim, im Besitz der sechs österreichischen Sängerschaften (Barden Wien, Gothia Graz, Skalden Innsbruck, Hohensalzburg, Nibelungen Linz, Tauriska Klagenfurt) ist ein Holzblockbau aus den 1930er Jahren, der einfach Unterkünfte ohne großen Luxus bietet und für die kinderreichen Familien unserer Sängerschaft einen ideales Urlaubsumfeld bietet. Direkt am Brennsee, am Fuß der Nockberge ist das Urlaubsidyll jeden Juli mit etwa dreißig Erwachsenen und mindestens ebenso vielen Kindern völlig ausgebucht.

Und weil Beschreibungen kaum der Wirklichkeit gerecht werden, hier ein paar Impressionen:

Probenzeiten

Die Proben des Gothenchores finden traditionell Dienstags im Gothensaal, Leonhardstraße 27, statt und zwar ausschließlich während des Semesterbetriebs der Universitäten.

Die „normalen“ Dienstag-Chorproben folgen einem zeitlichen Standardablauf, der in etwa so ausschaut:

19:15          Einsingen gemischter Chor
19:30         Probenbeginn gemischter Chor
ab 21:00   Nachchorprobe im Gasthaus Schwarzer Adler

Vom Standardsablauf abweichende Abfolgen (z.B. Sonderchorprobe des Männerchores, Stimmgruppenproben) werden gesondert rechtzeitig bekannt gegeben.

Nachchorprobe

Die allgemeine „Nachchorprobe“ im Gasthaus Schwarzer Adler findet im Roseggerstüberl statt und dient zum „Ausklingen“ im wahrsten Sinne des Wortes. Es wird geplaudert, getrunken, gegessen und gesungen – alles im richtigen Verhältnis. Geburtstage von Chormitgliedern oder besondere Anlässe werden zumeist in diesem Rahmen gefeiert. Daher freuen wir uns auch besonders, wenn sich jeder der Chorsänger die Zeit nehmen kann, auf zumindest ein Getränk mitzukommen, damit wir z.B. für das „Hochlebenlassen“ eines Geburstagskindes stimmlich auch gut besetzt sind.

Die spezielle „Nachchorprobe“ in der Bar im 1. Stock wird hier nicht näher erläutert. Sie kommt nicht immer zustande, aber wenn sich eine „Partie“ von nimmermüden findet, die noch auf eine „Runde“ in den 1. Stock mitgeht, dann sollte man sich das nicht entgehen lassen!

Teilnahme an den Proben

Es sollte sich von selbst verstehen, dass jeder Chorsänger nach seinen Möglichkeiten an so vielen Proben wie möglich teilnimmt. Für eine gelungene Probe müssen wir möglichst viele sein und möglichst vollständig sein. Mit jeder Stimme die fehlt, wird die Arbeit schwieriger und macht auch weniger Freude. Eine Probe, bei der die Hälfte der Sänger fehlt kann sehr frustrierend sein, und das möchten wir uns und Euch ersparen! Daher wäre es naturgemäß schön, wenn jeder Chorsänger an allen Proben teilnehmen könnte.

Die Realität ist – und das wissen wir alle – leider eine andere. Neben Krankheit gibt es speziell bei den Berufstätigen, den Vätern und Müttern, heutzutage aber auch bei den Studenten, Termine, die nicht aufschiebbar sind. Dem müssen wir uns stellen und dafür haben wir jedes Verständnis. Um hier Missverständnisse zu vermeiden, möchten wir, dass sich jedes Chormitglied, ob nun Gothe oder Chordame oder Gast rechtzeitig unter der E-Mail-Adresse entschuldigung[at]gothia-graz.at von der Probe abmeldet, wenn er/sie einmal wegen einer begründeten Verhinderung nicht kommen kann. Das ist unserer Meinung nach nicht zu viel verlangt und fair gegenüber dem Chormeister, der ja wissen muss, mit welchen Stimmern er bei der Probe rechnen kann und auch fair gegenüber den anderen Chormitgliedern, die sich trotz Stress die Zeit dennoch nehmen, zur Probe zu kommen!

Unterschreitet die Anzahl der besuchten Proben eines Sängers eine Mindestanzahl, dann ist es im Ermessen des Chormeisters festzulegen, ob dieser bei der Aufführung mitsingen darf oder nicht. Weiß man schon vorher, dass man zu einer großen Anzahl an Proben nicht kommen kann, gleich direkt mit dem Chormeister Kontakt aufnehmen und fragen, ob das trotzdem Ok geht.

10 goldene Regeln für eine gelungene Chorprobe

Ein paar, nicht ganz ernst gemeinte Regeln:

  1. Chorsänger sollten die Möglichkeit nutzen, beim Singen ihr persönliches Profil hervorzuheben, besonders durch eigenes Tempo, individuelle Tongebung und Solo-Einsätze in den Pausen!
  2. Häufiges Fehlen bei den Proben steigert die Wertschätzung des einzelnen. Denkt daran, es besteht die Hoffnung, daß ihr nach einer gewissen Absenz als Rarität gefeiert werdet!
  3. Ob ihr zehn Minuten vor oder nach Probenbeginn erscheint, ist persönliche Geschmacksache. Der Zuspätkommende hat den Vorteil, daß mehr Leute seine Anwesenheit zur Kenntnis nehmen! Dies gilt besonders für Generalproben.
  4. Reden mit dem Nachbarn während des Probens verbessert das Arbeitsklima und bewirkt mehr persönliche Zuwendung durch den Chormeister!
  5. Optimale Atemtechnik erreicht Ihr durch eine gekrümmte Haltung: sie ist durch Kauern oder Hocken noch zu steigern!
  6. Relativ viel hören zu müssen, ist leider eine Begleiterscheinung des Singens. Beschränkt euch auf das Allernotwendigste! Vor allem: hört ja nicht auf andere Stimmen!
  7. Das intensive Schauen in die Notenblätter während des Singens zeugt von großem Eifer. Tut dies unbedingt zu Beginn und am Ende eines jeden einzelnen Stückes. Die klanglichen Auswirkungen werden umso reizvoller sein und der Chormeister wird es euch danken.
  8. Noten, Pausenzeichen usw. sind in erster Linie graphische Ausschmückungen des Textes. Eine eingehende Beschäftigung mit diesen sollte man daher Kunstfreunden überlassen!
  9. Üben ist ausschließlich eine Angelegenheit der Chorprobe. Tägliches Üben solltet Ihr vermeiden, vor allem, wenn Ihr in einer Probe gefehlt habt. Auf diese Weise verhindert Ihr, daß Mangel an Probenstoff entsteht!
  10. Nebenbei bemerkt: Wenn ihr eine Probe versäumt, empfiehlt es sich, den Chormeister davon nicht zu verständigen. Unentschuldigtes Fehlen beflügelt seine Phantasie

Der Sopran

Der Sopran ist der süße Zuckerguss über dem ganzen Tongebilde. Schwindlige Höhen, strahlender Glanz, absolut stimmsicher und dazu stets ein Lächeln auf den Lippen. Was will man mehr?

Wir normal sterbliche Chorsänger können nur entzückt aufschauen und wunschlos glücklich sterben angesichts der versammelten Muse, aber unser Chorleiter hat noch immer nicht genug! Weiter und höher strapaziert er die Damen im Sopran, sodass hin und wieder auch einmal eine goscherte Meldung zurück kommt. Vielleicht ist dies die eigentliche Natur der hohen Frauenstimme? Sie singt herrlich, aber sie weiß es auch und lässt es uns wissen. So geben wir Männer uns grundsätzlich nur in Bescheidenheit und gerade wie bei den Alt-Sängerinnen hoffen wir, dass wir als Chor den hohen Ansprüchen des Soprans gerecht werden und sie uns möglichst lange treu bleiben!